| Die Bremsanlage |
| Jeder Besitzer eines EML-Gespannes mit Radnarbenlenkung und außreichender |
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Leistung der Zugmaschine (zb. ZZR 1100 oder CBR 1100 XX) kennt folgende |
| Situation: |
| Im Alltagsbetrieb reicht die Leistung der Bremsanlage gerade so, geht es aber im |
| Urlaub mal mit Volldampf eine Pass-Strasse runter kommt die Bremse schnell an |
| ihre Grenzen und man hat vor jeder Kurve den Schweiß auf der Stirn. |
| Die Ursache liegt in den für das Fahrzeuggewicht (ca.450 kg net.) viel zu klein |
| dimensionierten Bremszangen (Brembo–uralt-Konstruktion) und dem durch |
| Beibehaltung der Originalen Hand- und Fußpumpe schlechten hydraulischen |
| Übersetzung. |
| Die Folge sind überhitzte Bremszangen und ein schwammiger Druckpunkt. |
| Ein weiterer Kritikpunkt ist die zu schwach dimensionierte Bremszangenträgerplatte |
| am Vorderrad. Diese verzieht sich bei extremer Belastung. |
| Als optimalen Ersatz wählte ich zwei 8-Kolbenzangen von Spiegler. |
| Diese mußten noch mittels selbst gefräster Zwischenstücke auf die Breite der |
| innenbelüfteten Bremsscheibe verbreitert werden. Die Bremszangenträgerplatte |
| wurde aus einer 15 mm starken Aluminiumplatte hergestellt. Verwendet wurde eine |
| hochfeste Legierung. Zur Kühlung der stark beanspruchten vorderen |
| Bremsscheibe montierte ich ein Luftleitblech, welches dem Fahrtwind direkt auf die |
| Bremsscheibe lenkt. |
| Die hintere, orginale Zange wanderte ebenfalls ins Regal. Als optimalen Ersatz |
| wählte ich zwei 4-Kolben Zangen von Brembo. Auch hierfür fertigte ich die |
| Trägerplatte aus hochfestem Aluminium. Die kleine Brembo-Zange am Boot konnte |
| weiterverwendet werden und wurde durch eine zweite ergänzt. |
| Um dem gewachsenem Öelvolumenbedarf der großen Bremszangen gerecht zu |
| werden und einen vernünftigen Druckpunkt zu realisieren erweiterte ich den |
| Durchmesser vomHand- und Fußpumpe auf 20 mm (Dichtsätze liefert Spiegler von |
| Magura’s 20 mm Radialpumpe). Die zu den Honda-Amaturen passenden Kolben |
| drehte ich selbst. |
| Als Bremsleitungen kamen natürlich nur Stahlflexleitungen in Frage. |
| Die Verteilung der Bremszangen sieht wie folgt aus : |
| Von der Handbremse werden je eine Zange im Vorderrad, im Hinterrad und am Boot |
| betätigt. |
| Von der Fußbremse die zweite Zange im Vorderrad und im Hinterrad. |
| Die zweite Zange am Boot wird mit einem zusätzlichem Bremshebel am linken |
| Lenkerende unter dem Kupplungsgriff betätigt und ermöglicht das optimale |
| reinbremsen in Rechtskurven. |
| Der Erfolg dieser Umbaumaßnahmen ist beeindruckend. |
| Die Bremswirkung ist bei Bedarf brachial , sie ist fein und mit vertretbaren |
| Handkräften zu dosieren und kennt kein Fading mehr. Die Anlage hat sich bei |
| unserer diesjährige Dolomiten-Tour besten bewährt. |
| Der TÜV hat die Anlage anstandslos eingetragen. |
| Die Kosten : |
| Spiegler 8-Kolben Zangen ca. DM 1000,- / Stück |
| Brembo 4-Kolben Zangen gebraucht ca. DM 500,- / 2 Stück |
| 2.Zang am Boot (Honda CBR 600 hinten,gebr.) ca. DM 150,- |
| Bremsleitungen ca. DM 600,- |
| Bremsankerplatten : Eigenbau |
| [ Tank ] | [ Verdeck ] | [ Fahrwerk ] | [ Räder ] | [ Bremse ] | [ Scheibe Boot ] | [ Radnabe Boot ] | [ Hinterradschwinge ] |